„Leicht­ma­t­ro­sin“ an Bord

Ich bin offiziell „Seefest“, aber wie!

Nun, heute habe ich einen kleinen Segelturn mitgemacht, wobei „überlebt“ trifft es wohl eher. ;)

Ich liebe Kiel und das liegt auch daran, dass Kiel so viel Wasser hat. Dazu gehören die Schiffe und Segler auf der Förde, genauso wie die Möwen und der Wind, der ja hier im Norden immer da ist, mal mehr mal weniger, aber es ist im allgemeinen eher selten mal ganz windstill.

Heute ging ordentlich Wind. Und es gab Böhen, Windböhen.

Eine liebe Freundin, die Sabrina, hatte mich zum mitsegeln animiert und nach längerem zögern, verschieben und überdenken, sollte es nun heute los gehen!

Die passende (haha!) Regenhose hatte ich mir schon vor Wochen besorgt.

Das Segelboot war sportlich und (wie ich fand) sehr schnittig. Noch am Bootssteg dachte ich: „Das kann ja was werden!“

Wenig später fand ich mich ans Boot geklammert und Blut und Wasser schwitzend wieder. Das Schiff fuhr schräg im Wasser und der Horizont war für mich nicht mehr auszumachen. Ich robbte förmlich über Deck und mit Hilfe gelang ich zur Kajütentür. Ich versuchte der starken Crew nicht im Wege zu stehen (zu liegen oder zu rollen) und saß nun auf der Treppe die ins Innere führte. Mein Kopf und der halbe Oberkörper guckten aus dieser Lucke heraus und dank meines Hüftumfangs rutschte ich gar nicht so weit hin und her oder fiel gar die Treppe runter.

Zwischendurch kniff ich die Augen zu und redete mir innerlich ein, das das Schiff nicht sinken wird und dass die Crew, die total taff war, nicht so taff wäre, wenn hier gerade das Schiff kentern würde!

Dann wieder eine Umrundung einer Markierungstonne und Action auf Deck, andere Segler dicht neben uns. Die Stenaline und andere dicke Pötte fuhren aus der Kieler Förde und ein Fischer scharte Möwen um sein kleines Motorboot als wir vor Mönkeberg wieder um eine Markierungstonne segelten (bei nur knapp 5 Meter Wassertiefe).

Ich weiß nicht mehr genau welchen Kurs wir gesegelt sind, gefühlt ging es die Förde rauf und runter, aber als es hieß „das war´s“ und Sabrina mir erklärte, dass wir jetzt gemütlich gen Hafen, also zurück Richtung Anleger fahren, atmete ich wieder und ich glaube ich habe in dem Moment das erste mal an Bord richtig gelächelt oder sogar gelacht.

Ab da war irgendwie alles toll, das Wasser war plötzlich weicher, der Wind mit mal weniger, die Sonne noch wärmer und ich genoss die tolle Stimmung an Bord und den sagenhaften Ausblick.

Schon fast im Hafen angekommen sagte Sabrina zu mir ich sei „seefest“, weil ich meinte, dass mir gar nicht übel geworden war. ;)

Nunja, vielleicht bin ich „seefest“, aber nicht besonders „seetauglich“ und auch wenn sich das jetzt alles ganz schlimm anhört, es war ein wundervoller Tag und ein wirkliches Erlebnis! :)

Mein Dank gebührt den Mädels an Bord, besonders Nora, die mich „Landratte“ an Deck genommen hat und vor allem Sabrina, die bei der Frage „ob nicht jemand Bock hat Regatta zu segeln…“ auch an mich dachte. ♥

Hui, ich schwancke jetzt ins Bett, denn der Boden bewegt sich immer noch.

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